Das Bergische Land heißt so wegen seiner Berge … das würde passen, irgendwie, aber richtig ist es deswegen noch lange nicht. Ein Geschlecht von Grafen und Herzögen, derer von Berg, zeichnet für den Namen verantwortlich.
Ab dem 11. Jh herrschten sie in dem Landstrich zwischen der Ruhr im Norden, der Sieg im Süden, Väterchen Rhein im Westen und dem Sauerfluss, pardon, Sauerland im Osten.
Gutmütige Hügel …
Und mal ehrlich: Berge? Im Bergischen? Übertreiben wir nicht und geben uns mit Hügeln zufrieden, beschauliche 519 m über dem Meer misst die höchste Erhebung, die Homert bei Gummersbach. Gutmütige Kuppen und Buckel prägen die Landschaft, keine Ehrfurcht gebietenden, schroff in die Höhe schießenden Ungetüme. Die Topografie macht es den geneigten Wandersfrauen und -männern leicht bis höchstens mittelschwer.
Was keineswegs bedeutet, man müsste im meist milden Auf und Ab des Bergischen Landes auf Aussicht verzichten. Ganz das Gegenteil ist der Fall. Die Aussichten sind vielmehr vorzüglich, immer wieder genießt das Auge weite, herrliche Rundumsichten, und irgendwo duckt sich gewiss eine kleine Ortschaft oder ein Gehöft in einer schützenden Mulde oberhalb einer der unzähligen Bachquellen.
… murmelnde Wasserläufe in Hülle & Fülle …
À propos Wasser: Wohl kein deutsches Mittelgebirge (schon wieder was mit Bergen, aber das hatten wir ja geklärt) ist so reich gesegnet mit Wasserläufen, jedem Bach fließen durch tiefe Kerben, Siefen genannt, zahlreiche Rinnsale zu. Und nicht selten verleihen diese Siefen der Landschaft etwas unvermutet Wildes und Urtümliches, während an heißen Tagen die murmelnden Bachläufe zu einem kühlenden Fußbad einladen. Als „dem Herrgott sing Pisspöttche“ besingt der Volksmund seine Bergische Heimat auf derb-herzliche Art – dieser Würdigung ist nichts hinzuzufügen.
Erwähnen wir noch die zahlreichen satten, auch im Winter tiefgrünen breiten Wiesen in den Talgründen, die die Waldflächen angenehm auflockern, und der reizvolle landschaftliche Dreiklang ist perfekt.
… sympathische Ortschaften …
Vom Dreiklang der Landschaft zum Dreiklang der Architektur: Anthrazitfarbene Schieferfassaden, weiß lackierte Fenster und blendend grüne Fensterläden prägen den Charakter vieler anziehender, attraktiver Ortschaften und Städtchen; die historischen Stadtkerne von Beyenburg bei Wuppertal und Wermelskirchen stehen stellvertretend für zahlreiche weitere.
… kulinarische regionale Spezialitäten
Einige der reizvollsten, weil abwechslungsreichsten Wanderrouten im Bergischen Land haben wir bei 365xdraussen erkundet und zusammengestellt. Immer mit der Gelegenheit zur Einkehr am Ziel oder zwischendurch – sobald die Gastronomie ihren Betrieb wieder aufnehmen darf. Wie wäre es zum Abschluss einer Wanderung zum Beispiel mit Potthucke, Bergischen Waffeln oder gar einer üppigen Bergischen Tafel?